Dyas: Übersicht

Uebersicht Dyas

Das Perm Mitteleuropas gliedert sich in zwei lithostratigraphische Gruppen, das Rotliegend und den Zechstein. Diese Zweiteilung gab Anlass, die gesamte Supergruppe als Dyas zu bezeichnen. Die biostratigraphische Korrelation mit der globalen marinen Gliederung enthält noch immer etliche offene Fragen.

Früher wurden die zwei Gruppen der Dyas mit den Bezeichnungen Unteres und Oberes Perm gleichgesetzt. Seit einigen Jahrzehnten werden diese Bezeichnungen jedoch nur noch für die Chronostratigraphische Gliederung empfohlen, die sich an der marinen Zonenfolge orientiert und zudem durch ein Mittleres Perm dreigeteilt ist.

Die Dyas beginnt als lithostratigraphische Gruppe mit Einsetzen der Rotfazies über dem vorwiegend graufaziellen mitteleuropäischen Oberkarbon (Siles). Chronostratigraphisch fallen daher die ältesten Rotliegend-Sedimente mancher Becken bereits ins Obere Karbon (Pennsylvanium) der internationalen Skala. Zwischen Unterrotliegend und Oberrotliegend I ist im Norddeutschen Becken eine Diskordanz festzustellen (Saale-Diskordanz), die offenbar mit einer längeren Sedimentationspause im Unterperm in Verbindung steht. Noch in das Unterperm, allenfalls in das frühe Mittelperm fallen die als Oberrotliegend I zusammengefassten Einheiten zwischen Saale- und Altmark-I-Diskordanz. Spätes Mittleres und frühes Oberes Perm sind im Oberrotliegend II enthalten (s. Plein 1995). In den Innensenken des Varisuischen Orogens wurde teilweise eine davon abweichende Gliederung in Unterrotliegend und Oberrotliegend vorgenommen. Der Zechstein entstand im späten Oberperm (STD 2002).


Das Rotliegend  besteht überwiegend aus sandigen und pelitischen terrestrischen Ablagerungen, die in Flüssen, Seen und teilweise als Dünensande abgesetzt wurden. Das Unterrotliegend besteht zu großen Teilen aus vulkanischen und subvulkanischen Gesteinen (bis 2000 m Mächtigkeit in der Norddeutschen Senke) und zwischengeschalteten Sedimenten, darunter Tuffite und auch lokale Kohlen. Das rein sedimentäre Oberrotliegende enthält keine Kohlen mehr, im Norddeutschen Becken sind jedoch mehrere Steinsalzlager eingeschaltet.


Der Zechstein beginnt mit dem geringmächtigen Kupferschiefer, eine im ganzen Becken verbreitete marine Schwarztonfazies mit erhöhten Buntmetallgehalten. Im folgenden unteren Teil ist der Zechstein durch zyklische Wechsel von marinen Karbonaten und marin gespeisten Evaporiten geprägt. Der obere Abschnitt des Zechstein nähert sich mit überwiegend roten Klastika und eingelagerten Evaporiten der terrestrischen Buntsandstein-Fazies an. Besonders die Randfazies des höheren Zechstein wurde daher früher weithin zum Buntsandstein gerechnet (Bröckelschiefer, Tigersandstein).

 
Zitierte Literatur

Plein, E. (Hrsg.) (1995): Stratigraphie von Deutschland I. Norddeutsches Rotliegendbecken . Teil II.- Cour. Forsch.-Inst. Senckenberg, Frankfurt a.M., 183 : 1-193, 81 Abb., 10 Tab., 8 Taf.

STD 2002: Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002, Hrsg. Deutsche Stratigraphische Kommission (Coord. M. Menning & A. Hendrich). 1 Bl. (Posterformat); Potsdam und Frankfurt.

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